Burnout, nur eine Modeerscheinung?

Gibt es Burnout überhaupt oder ist es nur eine moderne Form der Depression? Und was genau ist eigentlich ein Burnout und woran erkenne ich, dass es mich erwischt hat? Nicht alle diese Fragen sind auf Anhieb und ganz eindeutig zu beantworten, aber fangen wir mal an.

Gibt es Burnout wirklich?

Diese Frage lässt sich mit einem ganz klaren „Ja“ beantworten. Es gibt Burnout und es lässt sich an einigen Stellen auch ganz deutlich von einer Depression unterscheiden. Man kann es vielleicht eher so verstehen: Ein Burnout ist ein guter Nährboden für eine Depression. Eine Depression kann sich also aus einem unbehandelten Burnout entwickeln. Umso wichtiger sich rechtzeitig um sich zu kümmern.

Doch wo sind nun die Unterschiede?

Burnoutler, so nenne ich die Menschen, die unter einem Burnout leiden, sind ausgebrannt, wie der Name schon vermuten lässt. Häufig passiert dies im beruflichen Kontext, es kann einen aber ebenso im privaten Bereich ereilen.

Im Gegensatz zu Depressiven haben Burnoutler grundsätzlich lösbare und nachvollziehbare Probleme. Und sie wissen auch, dass ihre Situation generell veränderbar ist, sie finden bloß die Lösung nicht. Depressive hingegen schätzen ihre Situation und ihre Probleme als unabänderlich ein. Für sie gibt es keine Lösung.

Menschen, die an einem Burnout leiden, haben meist einen ausgeprägten Kampfgeist oder sie haben zumindest sehr lange gekämpft. Ist man in einer Depression gefangen, so existiert kein Kampfgeist mehr. Es gibt aus Sicht der Depressiven auch gar nichts wogegen man kämpfen könnte.

Und noch ein wichtiger Unterschied: Burnoutler muten sich sehr viel zu und geben in der Regel erst spät oder wahrscheinlich sogar zu spät auf. Depressive hingegen resignieren bei für den gesunden Menschen zumutbaren Anforderungen.

Es lassen sich also tatsächlich allerlei Unterschiede zwischen Burnout und Depression finden und dennoch sind beide irgendwie „verwandt“.

Burnout ist keine Grippe!

Und damit kommen wir schon zu der Frage, was es denn nun aber ist dieses Burnout und wie man es erkennt. Mit der Psyche ist es natürlich so eine Sache. Sie lässt sich nicht so leicht erklären wie ein Schnupfen und auch die Symptome eines Burnouts können sehr vielfältig und wenig eindeutig sein.

Trotzdem kann man sich einige Fragen stellen, die einen zumindest eine Tendenz erkennen lassen:

  • Kann ich noch abschalten oder bin ich gedanklich immer mit irgendetwas beschäftigt?
  • Habe ich Schmerzen, die sich medizinisch nicht erklären lassen?
  • Habe ich häufig Angst oder bin ich innerlich unruhig?
  • Gehe ich nur noch widerwillig zur Arbeit?
  • Habe ich mich sozial zurückgezogen?
  • Verliere ich das Interesse an Dingen, die mir wichtig sind?
  • Erlebe ich überhaupt noch schöne Dinge?

Wer sich hier ganz oder teilweise wiedererkennt, der könnte die Gelegenheit beim Schopfe packen, denn zum Schluss die gute Nachricht: Es besteht Grund zur Hoffnung!

Was meine Pferde damit zu tun haben und warum sie besser coachen beim nächsten Mal!