Coaching in Zeiten von Corona

Ein Jahr nun schon Corona und so langsam kann man es ja wirklich nicht mehr hören. Aber so wie es aussieht, wird es wohl noch einige Monate dauern, bis wieder etwas mehr Normalität eintritt und wir auch wieder Team-Coachings ohne größere Einschränkungen und Auflagen anbieten können.

Finden momentan überhaupt Coachings statt?

In der letzten Zeit werden wir häufig gefragt, ob überhaupt Coachings stattfinden. Die Antwort ist: Ja! Im Einzelsetting können wir (fast) ohne Einschränkungen arbeiten und dabei ist jedes persönliches Anliegen willkommen. Egal ob Stress-Prävention, Burnout-Prävention, Persönlichkeitsentwicklung, Achtsamkeitstraining oder ein Coaching für Führungskräfte. Alles ist möglich.

Etwas schwieriger gestaltet sich die Situation tatsächlich für Team-Angebote. Unsere Möglichkeiten sind da noch etwas begrenzt, auch wenn es ja nun endlich einige Lockerungen gibt. Mit einer sehr begrenzten Teilnehmerzahl können wir demnächst wieder mit dem Team-Coaching starten. Und wenn es gut läuft, dann können wir im Sommer voll durchstarten!

Aber was machen wir bis dahin?

Wir haben uns Gedanken gemacht, ob wir Euch auch in Zeiten von Corona etwas anbieten können. Der Markt boomt ja nur so vor Online-Angeboten. Aber pferdegetütztes Online-Coaching, geht das überhaupt? Natürlich nicht. Unsere Angebote bestehen ja aus dem direkten Kontakt zu den Pferden und der kann einfach durch nichts ersetzt werden.
Aber wir haben einen Kompromiss gefunden.

Dem Stress gehen wir online an den Kragen

Im Bereich Stressprävention arbeiten wir unter anderem mit einem Programm, dass sich aus mehreren Modulen zusammensetzt und welches sich zum Teil online durchführen lässt. Und die Bereiche, in denen die Pferde coachen, können individuell gestaltet oder gegen Ende des Gesamtprogramms durchgeführt werden. Dann ist ja auch wieder mit weiteren Lockerungen zu rechnen.
Ebenso möglich wären Inhouse-Schulungen direkt im Betrieb. Dort gibt es ja häufig große Schulungsräume sodass alle Beschränkungen gut umgesetzt werden können.

Wir versuchen also aktuell alles möglich zu machen, was irgendwie umsetzbar scheint.

In jedem Fall freuen wir uns auch Euch, ob persönlich im Einzelcoaching, online per Zoom oder Inhouse direkt im Betrieb!

Wir wären dann jetzt bereit für Sommer

Was für verrückte Tage liegen hinter uns. Ja, ich gebe zu, die Wettervorhersage für das letzte Wochenende und die Vergleiche zu dem Schneechaos im Winter 78/79 haben mich etwas beunruhigt, aber so richtig dran geglaubt haben wir dann doch alle nicht. Für gewöhnlich kommt es weniger heftig, als zuvor angesagt. Klar, es würde nicht angenehm werden. So starker Ostwind bei den Temperaturen. Unser Stall steht direkt am Feldrand und der Wind kommt ungebremst. Aber so ein bisschen Schnee kann uns ja nichts anhaben.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag so gegen 4:00 Uhr wurde ich doch etwas unruhig, der Wind pfiff ordentlich und es war ein ordentlicher Schneesturm im Gange. Also schnell raus und bei den Pferden nach dem Rechten schauen. Als ich die Stalltür aufmachte, sah ich nicht rot, sondern weiß. Mich guckten fünf ganz entspannte Schneepferdchen an, die sichtlich erstaunt, aber froh waren, dass das Frühstück scheinbar schon früher serviert wird als gewöhnlich.
Alles war voller Schnee, Pferde, Boxen, Stallgasse.

Das Leben ist ein Ponyhof

Das ist er also, der Traum vom Ponyhof. Sonntag früh um 4:30 Uhr Schnee schieben, Pferde umdecken, Boxen neu machen. Und das Ganze bei kuscheligen -6 Grad.
Der starke Ostwind hatte den Schnee durch die kleinen Lüftungsschlitze in den Stall gedrückt. Und da weder Schnee noch Sturm ein Einsehen hatten und sich legten, ging das Ganze bis zum Abend.
Nachmittags verloren wir dann auch noch den Zugang zur Außenwelt. Wo mal unsere Straße war, türmten sich Schneemassen. Ein Räumfahrzeug kapitulierte am Montag früh und ein riesiger Radlader fuhr sich kurz danach fest, konnte dann aber nach und nach die Straße wieder frei machen.

Aber auch auf den Paddocks der Pferde waren riesige Schneeverwehungen, die irgendwie beseitigt werden mussten, damit die Pferde wieder raus konnten. Mit Hilfe unserer Nachbarn versuchten wir es zunächst per Hand, aber es war ein Fass ohne Boden. Da half dann nur der Nachbar mit dem Trecker. Er wühlte sich tatsächlich über unsere Weide bis auf den Paddock durch den hohen Schnee und ebnete den Pferden den Weg. Nachbarschaftshilfe wird bei uns in Mahlum richtig großgeschrieben, da wird nicht lang gequatscht, sondern angepackt. Das hat uns schon so manches Mal viel Zeit und Nerven gespart.

Winterwonderland
Und die Pferde konnten ihr Glück kaum fassen, sie lieben den Schnee, toben und spielen. Und wenn die Sonne durchkommt, ist es wirklich ein Winterwonderland auf unserem kleinen Hügel.
Aber ich bleibe wohl ein Sommermensch. Liebes Wetter, es reicht jetzt, der Winter möchte aus dem Spieleparadies abgeholt werden!

Warum Pferde besser coachen

Wenn man Burnout-Prävention, Coaching für Führungskräfte oder Teambuilding googelt, findet man unzählige Angebote.

Und natürlich stellt sich jetzt die Frage, warum sollten Sie sich ausgerechnet für uns entscheiden?
Ganz einfach: Weil Pferde besser coachen!

Kurz vorweg: Wir können natürlich auch ohne, aber in Kombination mit unseren Pferden werden Sie ein unvergessliches Erlebnis bekommen.

Was macht nun den Unterschied?

Bleiben wir vorerst beim Thema Burnout und Stress. Menschen mit einem Burnout oder solche, die unter chronischem Stress stehen, haben häufig ihren Weit- und Seitenblick verloren. Die Erlebnislandschaft ist grau eintönig geworden. Und was ganz wichtig ist, die Achtsamkeit ist verloren gegangen. Achtsamkeit gegenüber sich selbst, aber auch gegenüber der Umwelt. Man funktioniert nur noch, mal besser, mal schlechter und so verschwindet dann auch die bunte Erlebnislandschaft. Ein Teufelskreis.
Und genau jetzt kommen die Pferde ins Spiel: Pferde sind die besten Achtsamkeitslehrer, die man sich vorstellen kann. Sie spiegeln unser Verhalten besser als es Menschen können. Sie leben immer im Hier und Jetzt und sie geben uns ein direktes unverfälschtes Feedback unseres Verhaltens. Das Pferd „zwingt“ uns Menschen auf uns und unser Verhalten zu achten, wenn wir mit ihm kommunizieren wollen. Denn ohne die nötige Achtsamkeit wird es nicht bereit sein, mit uns zu arbeiten. Es fordert unsere volle und ungeteilte Aufmerksamkeit. Aber in einem ganz positiven Sinn.

Achtsamkeit kann man (wieder) lernen!

Egal ob bei einem beginnenden Burnout, chronischem Stress oder auch bei wiederkehrenden Schwierigkeiten bei der Personalführung. Die Probleme entstehen häufig durch den eigenen eingeengten oder negativ konnotierten Blickwinkel. Und um genau das zu verändern, sind die Pferde die besten Lehrer. Sie tragen allein durch ihr Wesen einen großen Teil zur Veränderung bei.
Nur den Entschluss müssen sie selbst fassen, denn auf Veränderung zu hoffen, ohne etwas dafür zu tun ist ungefähr so, wie am Flughafen zu stehen und auf ein Schiff zu warten. Das wusste schon Albert Einstein.

Burnout, nur eine Modeerscheinung?

Gibt es Burnout überhaupt oder ist es nur eine moderne Form der Depression? Und was genau ist eigentlich ein Burnout und woran erkenne ich, dass es mich erwischt hat? Nicht alle diese Fragen sind auf Anhieb und ganz eindeutig zu beantworten, aber fangen wir mal an.

Gibt es Burnout wirklich?

Diese Frage lässt sich mit einem ganz klaren „Ja“ beantworten. Es gibt Burnout und es lässt sich an einigen Stellen auch ganz deutlich von einer Depression unterscheiden. Man kann es vielleicht eher so verstehen: Ein Burnout ist ein guter Nährboden für eine Depression. Eine Depression kann sich also aus einem unbehandelten Burnout entwickeln. Umso wichtiger sich rechtzeitig um sich zu kümmern.

Doch wo sind nun die Unterschiede?

Burnoutler, so nenne ich die Menschen, die unter einem Burnout leiden, sind ausgebrannt, wie der Name schon vermuten lässt. Häufig passiert dies im beruflichen Kontext, es kann einen aber ebenso im privaten Bereich ereilen.

Im Gegensatz zu Depressiven haben Burnoutler grundsätzlich lösbare und nachvollziehbare Probleme. Und sie wissen auch, dass ihre Situation generell veränderbar ist, sie finden bloß die Lösung nicht. Depressive hingegen schätzen ihre Situation und ihre Probleme als unabänderlich ein. Für sie gibt es keine Lösung.

Menschen, die an einem Burnout leiden, haben meist einen ausgeprägten Kampfgeist oder sie haben zumindest sehr lange gekämpft. Ist man in einer Depression gefangen, so existiert kein Kampfgeist mehr. Es gibt aus Sicht der Depressiven auch gar nichts wogegen man kämpfen könnte.

Und noch ein wichtiger Unterschied: Burnoutler muten sich sehr viel zu und geben in der Regel erst spät oder wahrscheinlich sogar zu spät auf. Depressive hingegen resignieren bei für den gesunden Menschen zumutbaren Anforderungen.

Es lassen sich also tatsächlich allerlei Unterschiede zwischen Burnout und Depression finden und dennoch sind beide irgendwie „verwandt“.

Burnout ist keine Grippe!

Und damit kommen wir schon zu der Frage, was es denn nun aber ist dieses Burnout und wie man es erkennt. Mit der Psyche ist es natürlich so eine Sache. Sie lässt sich nicht so leicht erklären wie ein Schnupfen und auch die Symptome eines Burnouts können sehr vielfältig und wenig eindeutig sein.

Trotzdem kann man sich einige Fragen stellen, die einen zumindest eine Tendenz erkennen lassen:

  • Kann ich noch abschalten oder bin ich gedanklich immer mit irgendetwas beschäftigt?
  • Habe ich Schmerzen, die sich medizinisch nicht erklären lassen?
  • Habe ich häufig Angst oder bin ich innerlich unruhig?
  • Gehe ich nur noch widerwillig zur Arbeit?
  • Habe ich mich sozial zurückgezogen?
  • Verliere ich das Interesse an Dingen, die mir wichtig sind?
  • Erlebe ich überhaupt noch schöne Dinge?

Wer sich hier ganz oder teilweise wiedererkennt, der könnte die Gelegenheit beim Schopfe packen, denn zum Schluss die gute Nachricht: Es besteht Grund zur Hoffnung!

Was meine Pferde damit zu tun haben und warum sie besser coachen beim nächsten Mal!