Wir wären dann jetzt bereit für Sommer

Was für verrückte Tage liegen hinter uns. Ja, ich gebe zu, die Wettervorhersage für das letzte Wochenende und die Vergleiche zu dem Schneechaos im Winter 78/79 haben mich etwas beunruhigt, aber so richtig dran geglaubt haben wir dann doch alle nicht. Für gewöhnlich kommt es weniger heftig, als zuvor angesagt. Klar, es würde nicht angenehm werden. So starker Ostwind bei den Temperaturen. Unser Stall steht direkt am Feldrand und der Wind kommt ungebremst. Aber so ein bisschen Schnee kann uns ja nichts anhaben.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag so gegen 4:00 Uhr wurde ich doch etwas unruhig, der Wind pfiff ordentlich und es war ein ordentlicher Schneesturm im Gange. Also schnell raus und bei den Pferden nach dem Rechten schauen. Als ich die Stalltür aufmachte, sah ich nicht rot, sondern weiß. Mich guckten fünf ganz entspannte Schneepferdchen an, die sichtlich erstaunt, aber froh waren, dass das Frühstück scheinbar schon früher serviert wird als gewöhnlich.
Alles war voller Schnee, Pferde, Boxen, Stallgasse.

Das Leben ist ein Ponyhof

Das ist er also, der Traum vom Ponyhof. Sonntag früh um 4:30 Uhr Schnee schieben, Pferde umdecken, Boxen neu machen. Und das Ganze bei kuscheligen -6 Grad.
Der starke Ostwind hatte den Schnee durch die kleinen Lüftungsschlitze in den Stall gedrückt. Und da weder Schnee noch Sturm ein Einsehen hatten und sich legten, ging das Ganze bis zum Abend.
Nachmittags verloren wir dann auch noch den Zugang zur Außenwelt. Wo mal unsere Straße war, türmten sich Schneemassen. Ein Räumfahrzeug kapitulierte am Montag früh und ein riesiger Radlader fuhr sich kurz danach fest, konnte dann aber nach und nach die Straße wieder frei machen.

Aber auch auf den Paddocks der Pferde waren riesige Schneeverwehungen, die irgendwie beseitigt werden mussten, damit die Pferde wieder raus konnten. Mit Hilfe unserer Nachbarn versuchten wir es zunächst per Hand, aber es war ein Fass ohne Boden. Da half dann nur der Nachbar mit dem Trecker. Er wühlte sich tatsächlich über unsere Weide bis auf den Paddock durch den hohen Schnee und ebnete den Pferden den Weg. Nachbarschaftshilfe wird bei uns in Mahlum richtig großgeschrieben, da wird nicht lang gequatscht, sondern angepackt. Das hat uns schon so manches Mal viel Zeit und Nerven gespart.

Winterwonderland
Und die Pferde konnten ihr Glück kaum fassen, sie lieben den Schnee, toben und spielen. Und wenn die Sonne durchkommt, ist es wirklich ein Winterwonderland auf unserem kleinen Hügel.
Aber ich bleibe wohl ein Sommermensch. Liebes Wetter, es reicht jetzt, der Winter möchte aus dem Spieleparadies abgeholt werden!